Bei Ebay-Kleinanzeigen fing es an: Eine Familie aus Büttinghausen kaufte dort einige Fahrräder für kleines Geld für Geflüchtete aus der Ukraine und setzte die Räder soweit instand, dass die Kinder und ihre Mütter sie gebrauchen konnten. Diese gewannen damit ein großes Stück an Mobilität. Instandsetzen und Reinigen übernahm die ehrenamtliche „Fahrradwerkstatt“. Im einfachsten Fall hieß dies: das Rad säubern und entrosten, einen Reifen oder Bremsen erneuern, Beleuchtung reparieren, Schaltungen einstellen oder die Kette pflegen, oft war nicht viel nötig, um ein Rad wieder in Gang zu bringen und wenn doch, was sehr selten der Fall war, diente es fortan als wertvoller Ersatzteilträger.

Von der Idee zum Projekt

Auf eine Suchanzeige bei Ebay-Kleinanzeigen meldeten sich einige Menschen, die noch lauffähige Fahrräder in Garagen und Kellern hatten – vom Mountainbike bis zum Kinderfahrrad – und bereit waren, diese für einen guten Zweck zu spenden. Das führte dazu, dass der Platz zuhause nicht mehr ausreichte. Aus einer kleinen Familienidee war ein richtiges Projekt geworden. Über 60 Fahrräder sind bereits im Einsatz.

Damit es im größeren Umfang weitergehen kann, vermittelte die Flüchtlingshilfe der ehrenamtlichen „Fahrradwerkstatt“ für ihre Arbeit und als Depot kurzerhand einen Lagerraum der Stadt Wiehl.

Mehr Mobilität – nicht nur für geflüchtete Menschen

Schon länger sind es nicht nur Geflüchtete aus der Ukraine, die sich über die gespendeten Räder freuen. Menschen, die sich kein Auto leisten können, gibt es viele. Von Asylbewerber:innen über erwerbslose Menschen, Alleinerziehende bis zu Renter:innen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Die Busverbindungen sind häufig schlecht, Monatstickets oder ein neues Fahrrad zu teuer. 

Das Motto der Fahrradwerkstatt heißt deshalb „Wiehl macht mobil“.  Es geht es also nicht nur darum, Geflüchteten zu helfen, sondern auch darum, die Mobilität von Menschen allgemein zu verbessern und dafür Ressourcen zu nutzen, die in Kellern und Garagen schlummern.

Sie finden es toll, was hier getan wird?

Dann sprechen Sie darüber. Machen Sie das Projekt auch bei Familie und Freunden bekannt. So können Sie das Projekt  unterstützen:

Was wird gebraucht?

Die Fahrradwerkstatt  benötigt weitere Spendenfahrräder – sicher stehen noch viele unbenutze Fahrräder in diversen Kellern herum und warten auf ihre neuen Fahrer:innen.

Spenden-Fahrräder, Dreiräder, Laufräder, Kinderwagen, Fahrradhelme (alle Größen) können weiterhin nach kurzer Absprache in Büttinghausen angeliefert werden. Wer ein Fahrrad spenden möchte oder wer Menschen kennt, die eins dringend benötigen, kann sich hierzu an Jörg Wilken wenden: 0160-97976341 oder j.wilken (at) web.de

Wer schraubt mit?

Aktuell sind drei Schrauber in der Werkstatt aktiv. Und die suchen noch dringend fahrradbegeisterte Erwachsene und Jugendliche, die Lust haben mitzumachen, um dieses Projekt langfristig in Wiehl zu etablieren.

Auch Geldspenden helfen

Noch ein wichtiger Hinweis, um Missverständnissen vorzubeugen: Die Fahrradwerkstatt ist kein Gebrauchtfahrradladen, sondern ein gemeinnütziges Projekt, das auch Geldspenden entgegennimmt.

Das Geld hilft, zumindest einen Teil der Reparatur- und Instandhaltungskosten zu decken. Nur dann können die Fahrräder den Menschen, die sie dringend brauchen, weiterhin kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Auch Helme oder Fahrradschlösser können damit angeschafft werden.

Kontakt: Jörg Wilken, 0160-97976341 j.wilken (at) web.de