Am 24.06.2017 fand im kath. Pfarrheim Wiehl auf Initiative von Isolde Werst von der Flüchtlingshilfe Wiehl in Zusammenarbeit mit der Beauftragten des Erzbistums Köln für Flüchtlingsfragen, Brigitte Courth, ein ganztägiger Workshop statt, der erneut das Thema „Kommunikation“ behandelte.
Wie in der Arbeit mit geflüchteten Menschen immer wieder deutlich wird, ist es die Kommunikation miteinander, in der es zu Irritationen und Problemen kommen kann.
Hat mich mein Gegenüber verstanden? Was will er/sie mir sagen? Was ist das Bedürfnis meines Gesprächspartners? Was ist mein Bedürfnis? Für diese Fragestellungen wurden die knapp 20 Teilnehmer/innen sensibilisiert, die nicht nur aus Wiehl sondern auch aus Nümbrecht, Reichshof, Engelskirchen und Lindlar kamen.
Referentin war Anja Ufermann, die sich als Diplom-Pädagogin seit 2013 intensiv mit der sog. „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg beschäftigt und hierzu Workshops und Seminare anbietet.
Zu Beginn gab sie einen kurzen Überblick, um was es überhaupt bei der gewaltfreien Kommunikation geht. Hier wurde auch auf eine Begriffsverschiebung hin zu „wertschätzender Kommunikation“ hingewiesen, was die Einordnung für den Laien sicher etwas einfacher macht.
„Zentraler Aspekt der GFK ist, dass alle Menschen durch ihr Tun versuchen, Bedürfnisse zu erfüllen. Erkennen wir die Bedürfnisse bei uns und unserem Gegenüber, gelingt es leichter, zu gewinnbringenden Lösungen für alle Seiten zu gelangen.“ – dieses Zitat macht deutlich, wie die Herangehensweise einer wertschätzenden Kommunikation zu verstehen ist (http://www.wandlungsimpulse.de/gfk.html).
Die Frage nach den Bedürfnissen, die jeder Mensch universell hat, wie z.B. Nahrung, Schutz, aber eben auch Wertschätzung der eigenen Person in Gegenüberstellung zu den Strategien, mit denen man diese aber auch andere erlernte Bedürfnisse erreichen will, schärfte bei den Teilnehmer/innen den Blick und führte zusammen mit den von der Referentin angebotenen Übungen zu einer besonderen Wahrnehmung bei der Kommunikation mit anderen.
Sehr interessant waren in diesem Zusammenhang auch die von der Referentin gestellten Fragen: Was (welches Bedürfnis) erfülle ich mir mit meiner ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen? Wozu trage ich mit dieser Arbeit bei?
In der Mittagspause gab es für die Teilnehmer ein reichhaltiges Buffet, das verschiedene Flüchtlingsfrauen bereitgestellt hatten.
Nach sechs intensiven Stunden konnte sich Frau Courth bei den Teilnehmern und vor Allem bei der Referentin Anja Ufermann für einen sehr informativen Workshop bedanken, der sicher seine Spuren hinterlassen hat und an der ein- oder andern Stelle die Kommunikation mit den Flüchtlingen verbessern kann.
Text: Monika Wallbaum-Stöber
Fotos: Sabine Jacobs