Eine besondere Begegnung fand bei einem Besuch in der Engelskirchener Moschee statt. Freundschaftlich hat der neue Vorstand der Engelskirchener Eyüp Sultan Camii Moschee Gemeinde einige aus dem Irak, Syrien und Afghanistan geflüchtete Frauen, die in Wiehl leben – gemeinsam mit ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingsarbeit willkommen geheißen.
Auf Vermittlung von Monika und Michael Höhn, die seit vielen Jahren zur Steuerungsgruppe der Interkulturellen Woche von Caritas und Diakonie gehören, kam diese Begegnung zustande. Die türkischstämmige Sozialpädagogin Berivan Pektaš, muslimischen Glaubens und in Deutschland aufgewachsen, ist bei der Caritas und der Stadt Engelskirchen für das Projekt „Brücken bauen“ angestellt. Sie hatte in der Moschee eine Führung angeboten.
Die Moschee in Engelskirchen beeindruckte die Gäste. Sie konnten die Unterrichtsräume anschauen – hier werden im Schnitt rund 40 Kinder unterrichtet -, aber auch den Gebetsraum mit traditionell-türkischer Ausstattung. Viele Wandmalereien, bunte Wandfliesen ein riesiger Kristallleuchter und dem besonderen Teppichboden, auf dem jeder, der hier zum Gebet kommt einen Platz findet. Zum Freitagsgebet finden sich rund 200 Gläubige ein. Zudem finden insgesamt fünf Mal am Tag Gebete statt. Außerdem erfuhren sie einiges über die Rituale, wie die Waschungen, und die Moschee. Im Gemeinschaftsraum fand bei Gebäck und Tee ein reger Austausch nach der Führung statt. „Einige meiner ehemaligen Schüler aus dem Berufskolleg Gummersbach habe ich bei meinen Besuchen in der Moschee wieder getroffen sagt Michael Höhn, evangelischer Pfarrer im Ruhestand. Es gehe nicht nur darum, den muslimisch- christlichen Dialog zu fördern, sondern die Menschen kennenzulernen, deren Lebensgewohnheiten vielen von uns bis heute fremd geblieben sind, so Höhn. Nur über die persönlichen Begegnungen werde es möglich sein, der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten und Ängste abzubauen.
Die Ev. Kirchengemeinde Wiehl hatte freundlicherweise den Gemeindebus zur Verfügung gestellt, mit dem Michael Höhn die Frauen und ihre deutschen Begleiterinnen nach Engelskirchen transportieren konnte. Die Flüchtlingsfrauen muslimischen Glaubens nahmen am Freitagsgebet statt. Zu Tee und Gebäck gab es eine rege Diskussion, an der auch der Imam teilnahm. Ein erster Schritt war getan und ein Gegenbesuch in die evangelische Kirche wurde vereinbart. „Wenn aus Fremden Freunde werden, ist ein großer Schritt getan. Die Bereitschaft dazu muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf Freunde schießt man nicht, das ist unsere persönliche These seit vielen Jahren“, sagen die Höhns. Die Vorsitzende, Frau Selo Yeni, erhielt den Bildband: “ Zur höheren Ehre Gottes, “ Ein Bildband der evangelischen Kirchen aus dem Oberbergischen, für den sie sich im Namen des Vorstands herzlich bedankte.
Fotos: Vera Marzinski
Autoren: Monika und Michael Höhn